27. November 2020

Neue Struktur schärft den Stellenwert als Hilfsorganisation und Wohlfahrtsverband

Kreisverband Odenwaldkreis des Roten Kreuzes passt seine Leitung dem Wachstum an

„Nichts ist so beständig wie der Wandel“ sagte ein berühmter Philosoph. Und da Stillstand das Weiterkommen behindert, hat das Deutsche Rote Kreuz im Odenwaldkreis nun konsequent reagiert und mit der Zustimmung des übergeordneten hessischen Landesverbandes die Organisierung seiner Führung den aktuellen Entwicklungen angepasst.

„Ein bedeutsamer und notwendiger Schritt nach vorne“, wie Georg Kaciala an deren Spitze betont. Denn mit etwas über 330 Mitarbeitern, mehr als 20 Angeboten und fast 20 Millionen Umsatz sei das Unternehmen in der Vergangenheit erheblich gewachsen. Dies mache ein schnelleres Reagieren im operativen Bereich notwendig. Konkret nimmt künftig die Stelle des seitherigen Geschäftsführers Holger Wießmann nun der alleinige Vorstand Frank Sauer ein.

Der frühere und aus mehreren Personen bestehende ehrenamtlich tätige geschäftsführende Vorstand geht in ein Präsidium über, wird sich vorwiegend auf übergeordnete Belange konzentrieren und beratend tätig sein. Ferner obliegt ihm die verbandspolitische Leitung und Kontrolle. Damit sind dessen Mitglieder aus der betrieblichen Haftung genommen, die nun der neue Vorstand trägt. „Wir haben quasi das für heutige Belange etwas eng geschnürte Korsett aufgeknöpft und unserem Vorstand mehr Handlungsspielraum und Freiheit auf der Entscheidungsebene zubilligt. Dieser ist der hauptamtliche Vorgesetzte aller Angestellten in unserem Unternehmen. Er informiert regelmäßig über die Entwicklungen und bindet uns in wichtige Vorgänge mit ein“, merkt der künftige Präsident Georg Kaciala an.

Bis zu den Neuwahlen in zwei Jahren bleiben die handelnden Personen die gleichen, auch nimmt die Kreisversammlung als oberstes Gremium des Verbandes weiterhin ihre herausgehobenen Aufgaben wahr. Hinsichtlich dieser erweiterten Professionalisierung wurde ein Ausschuss Ehrenamtlicher Dienst geschaffen, der aus dem Kreisbereitschaftsleiter, dem Kreisverbandsarzt, dem Rotkreuzbeauftragten, dem Vertreter des Jugendrotkreuzes, Vertretern der Bergwacht, der Wasserwacht und der ehrenamtlichen Sozialarbeit besteht.

„Diese waren zuvor dem Gesamtvorstand angegliedert. Nun können sich die Damen und Herren ihrem Kerngeschäft widmen, was wiederum einen weiteren Schritt hin zu mehr Effizienz bedeutet. An den Sitzungen nimmt der Vorstand beratend teil und fungiert somit als Bindeglied zum Präsidium“, erläutert Georg Kaciala.

Der Kreisrat mit den Vertretern der Ortsvereine bleibt erhalten. „Das war im Prozess des Umbaus bereits vorgesehen, obwohl die vom Landesverband vorgegebene Mustersatzung dies nicht beinhaltet hatte. Da aber das Ehrenamt unser Fundament bildet, haben wir dieses Gremium beibehalten und in der neuen Satzung verankert“, resümiert Kaciala.

Bedingt durch Corona musste dieses Jahr die bereits angesetzte Kreisversammlung entfallen. Somit wurden die Beschlüsse auf dem Wege eines der Pandemie geschuldeten und genehmigten Umlaufverfahrens auf der Ebene der Delegierten in den Ortsvereinen gefasst und weitergegeben. Dabei wurde der Vorstand entlastet, dem Jahresabschluss zugestimmt und dem Verband stabile wirtschaftliche Verhältnisse bestätigt.

Zudem hat man die neue Satzung beschlossen sowie den Haushalts- und Stellenplan für 2021 verabschiedet, der nun in seinen Grenzen dem neuen Vorstand einen angemessenen Handlungsspielraum gewährt. „Manches muss sich einspielen, aber ich bin sicher, dass wir einen modernen und guten Weg in die Zukunft beschreiten, der in der heutigen Zeit auch begangen werden muss“, so Kaciala abschließend.