19. Mai 2020

Das Freiwillige Soziale Jahr beim Roten Kreuz im Zeichen von Corona

Wenn die Gegebenheiten plötzlich tonangebend sind

Elena (19) und Jakob (19) sind zwei junge Leute, die sich vor dem Weg in den Beruf für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) beim Roten Kreuz entschieden haben. So tun sie etwas für ihre Mitmenschen und haben Zeit, über ihren weiteren Weg nachzudenken.

Lehre oder Studium? „Erstmal ist uns die Arbeit an den Einsatzstellen wichtig“, sagen sie unisono. Somit sind sie zwei von derzeit 250 Freiwilligen an der Bergstraße, die in Krippen, Kindertagesstätten oder Schulen tätig sind. Auch in der Behindertenhilfe, an Krankenhäusern oder bei den regionalen Rettungsdiensten werden die Helfenden eingesetzt. Vergütet werden die Leistungen mit einem monatlichen Taschengeld.

In einem möglichen Zeitraum von 6 bis 18 Monaten blicken sie hinter die Kulissen, arbeiten aktiv in ihren Einsatzstellen mit und gewinnen an Lebenserfahrung. Manche Tätigkeit wird sogar als Praktikum für den späteren Beruf angerechnet. Doch momentan sind die Gegebenheiten für Elena, Jakob und die anderen Neuland wie Erfahrungshorizont gleichermaßen. Sie befinden sich in einer Ausnahmesituation und sind wichtige Unterstützer bei der Bewältigung der Pandemie.

 „Ich bin an der Siegfriedschule in Heppenheim eingesetzt, doch momentan nähe ich Masken“, erzählt Elena, die  im Regelbetrieb als Schulbegleiterin eingesetzt ist. „Jetzt erklären wir den Schülerinnen und Schülern, wie man sich mit dem Mund-Nasen-Schutz in der Öffentlichkeit verhalten muss.“ Jakob, der im Heilig-Geist-Hospital in Bensheim arbeitet, hat sich erstmal mit der Teilnahme an einem Vortrag zur Hygiene auf die neue Situation vorbereitet. „Das hat mir viel gebracht, denn nun weiß ich, wie ich mich bei Kontakt mit den Patienten richtig verhalte.“

Wie beurteilt Verena Egger als stellvertretende Fachbereichsleiterin den doch eher ungewöhnlichen Einsatz der jungen Leute? „Von der Unterstützung in den sozialen Bereichen profitieren natürlich alle Beteiligten. Trotz der bestehenden direkten Kontaktbeschränkungen wegen Corona stehen wir auf digitalem Weg in enger Verbindung mit unseren Leuten. So handhaben wir es zurzeit auch mit den Bewerbungsgesprächen des kommenden Jahrgangs.“

Ist diese Umstellung für die jungen Menschen nicht auch ein großer Gegensatz im Vergleich zur gewohnten Arbeit an den Einsatzstellen? „Ganz klar, das ist tatsächlich so. Aber unsere Freiwilligendienstleistenden wachsen auch mit ihren Aufgaben. Die neuen und auch ungewohnten Abläufe sehen sie als eine Herausforderung, die sie bewältigen möchten. Deswegen haben wir fast ausschließlich positive Rückmeldungen“, erläutert Verena Egger.

Elena und Jakob stehen somit stellvertretend für viele, die momentan an ihren Einsatzstellen tätig sind, wo gerade jetzt die aktuellen Gegebenheiten den Ton angeben und ihr Handeln beeinflussen. Befremdlich? „Nein“, antwortet Elena selbstsicher. „So ist das eben jetzt im FSJ beim Roten Kreuz im Zeichen von Corona.“

Kontakt und Bewerbung unter:

Deutsches Rotes Kreuz Fachbereich Freiwilligendienste
Außenstelle Bergstraße
Heidelberger Str. 4
64625 Bensheim

www.freiwilligendienste.drk-odenwaldkreis.de