„Jede Blutkonserve kann bis zum Empfänger nachvollzogen werden“
Spendende des Roten Kreuzes aus dem Odenwald in Wiesbaden geehrt
Dass Blut ein ganz besonderer Saft ist, wusste schon Goethe, aber auch der Blutspende-Dienst in Frankfurt, der für den Odenwaldkreis zuständig ist. Allein in Hessen werden pro Tag über 900 Spenden benötigt, die Verunfallten, im Bedarfsfall zu operierenden Patienten oder aber Menschen mit Leukämie zugeführt werden.
Dabei werden die Spenden nicht lediglich nach passenden Blutgruppen und sonstigen stimmigen Merkmalen den Empfängern angehängt. Jede Gabe der unersetzlichen Flüssigkeit kann unter gewissen Umständen und unter Wahrung des Datenschutzes nachverfolgt werden.
Die letzte Spende der beim Roten Kreuz in Erbach beschäftigten Heidrun Trautmann aus Michelstadt, die kürzlich in Wiesbaden für 125 Gaben ihres Blutes in Wiesbaden geehrt wurde, hat ein 69-jähriger Patient aus Sinsheim erhalten. Das sagte in seinem Fachvortrag Prof. Dr. Torsten Tonn, der medizinische Geschäftsführer des DRK-Blutspendedienstes Baden Württemberg-Hessen nach Trautmanns Einwilligung.
Diese Nachvollziehbarkeit sei wichtig, falls sich Probleme mit der Transfusion ergeben sollten. Denn schließlich hingen Leben davon ab. Ebenso wurden Günther Daum aus Lützelbach für 150 Spenden und Gerhard Friedrich aus Oberzent für 175 Spenden auf Schloss Biebrich gewürdigt.
Frauen dürfen im Jahr viermal und Männer sechsmal spenden. Auch im Odenwaldkreis finden diese Termine regelmäßig statt, was einen selbstlosen Einsatz ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer voraussetzt. „Ich bin stolz auf unsere Mitglieder, die sich regelmäßig für die gute Sache engagieren“, sagte Georg Kaciala, Präsident des hiesigen DRK-Kreisverbandes, im Nachgang der Veranstaltung.
15.000 Spenden pro Tag
Derzeit spenden rund fünf Prozent der Menschen in Deutschland ihr Blut. Ab einem Alter von 18 Jahren ist dies erlaubt und wird sehr gerne gesehen. Denn die Konserven werden dringend benötigt. Bundesweit sind es 15.000 Spenden pro Tag. Dabei können mit einer Blutspende bis zu drei Menschen gerettet werden, so die Fachleute. Allein 19 Prozent würden für Patienten mit einer Krebserkrankung gebraucht.
Große Sportereignisse und die Sommerfreien stehen an. Die DRK-Blutspendedienste appellieren deshalb eindringlich, in den nächsten Wochen die Termine wahrzunehmen, damit die Versorgungssicherheit mit Blutpräparaten aufrechterhalten und ein Engpass vermieden werden kann.