Junge Selbsthilfe: Weg vom Tabak
„In Deutschland greifen mehr junge Menschen zu Zigaretten und anderen Tabakprodukten. Im Jahr 2022 stieg der Anteil der Raucherinnen und Raucher unter den 14- 17-Jährigen sprunghaft an und stieg auf 15,9 Prozent in dieser Altersgruppe.“ Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Deutschen Befragung über das Rauchverhalten (DEBRA). Im Vorjahr wurden lediglich 8,7 Prozent gemessen.
Auch wenn die Gründe für den Anstieg noch unklar sind, ist dies für das Rote Kreuz ein Signal, um auf die Selbsthilfegruppe für Jugendliche und junge Erwachsene „Immer wieder Ärger wegen Alkohol, Cannabis & Co.?“ hinzuweisen, in der man sich auch um die mögliche Abhängigkeit von Nikotin kümmert. Denn bei den Gruppentreffen geht es inhaltlich nicht nur um illegale Drogen. „Auch das Rauchen stellt einen immensen Risikofaktor dar“, wie Sozialarbeiter Jürgen Brilmayer weiß. Deshalb spricht er mit seinem Angebot ob des eklatant gestiegenen Konsums von Tabakprodukten genau diese junge Klientel an.
Dabei ist die strikte Einhaltung der Termine nicht verpflichtend, da das angestrebte Ziel und keine zementierten Zeiten im Vordergrund stehen. Auch wird nicht der mahnende Zeigefinger erhoben, sondern fachlich und sachlich aufgeklärt und die Risiken benannt. „Wir bieten den Teilnehmenden einen Rahmen und einen Ort, wo sie sich zu ihren Erfahrungen austauschen oder einen risikoärmeren Konsum anstreben können“, informiert Brilmayer, der die Gruppe moderiert, und weist darauf hin, dass es sich hierbei nicht um eine Rauchentwöhnung handelt. Hilfe zur Selbsthilfe sei die Devise.
Auch Georg Kaciala, Präsident des Roten Kreuzes im Odenwaldkreis, unterstützt diese Initiative: „Ich halte es für absolut notwendig, über die lauernde Suchtgefahr und die Risiken für die Gesundheit junger Menschen aufzuklären.“
Die Gruppe Junge Selbsthilfe: „Immer wieder Ärger wegen Alkohol, Cannabis & Co.?“ trifft sich montags von 17.30 bis 19 Uhr im Selbsthilfezentrum des Roten Kreuzes an der Bahnstraße 43 (Eingang: Alte Poststraße) in Erbach. Das Angebot ist kostenfrei.
Auskunft erteilt Friedel Weyrauch unter Tel. 06062 607-601 und Tel. 0162 2578112.