Bequemes Reisen, wenn die Endlichkeit des Lebens naht
Seit einigen Jahren schon ermöglicht der Kreisverband Odenwaldkreis des Deutschen Roten Kreuzes schwer kranken Menschen mit absehbarer Lebenserwartung Reisen zu deren Wunschzielen. Nun haben sich die Verantwortlichen in einer Kooperation mit den DRK-Kreisverbänden Darmstadt-Dieburg und Bergstraße für ein neues Fahrzeug entschieden, das viele Vorzüge aufweist.
So kann man den Sitz im Fahrgastraum herausnehmen und diesen durch einen Rollstuhl normaler Größe ersetzen. Auch bei der Trage wurde besonderes Augenmerk auf Bequemlichkeit gelegt. Hier ist die Auflage einer speziellen Matratze gegen Wundliegen möglich. „Schließlich möchten wir unseren Gästen möglichst viele Annehmlichkeiten bieten“, sagt Projektleiterin Jennifer Zellmann.
Tablet und Sauerstoff
Dazu gehören eine leistungsfähige Musikanlage im klimatisierten Innenraum und eine große Kühlbox für den gewünschten Proviant. Zudem hat man an Halterungen für Tablets gedacht, damit die Reisenden kommunizieren oder auch Filme schauen können. Im Bedarfsfall kann Sauerstoff verabreicht und weiteres medizinisches Gerät eingesetzt werden. „Doch ist dieses Fahrzeug auf der Basis eines geräumigen Krankenwagens kein Rettungsmittel, sondern ein Reisegefährt“, betont Zellmann. Auf Wunsch kann eine Begleitperson mitfahren. Rund 40 geschulte Helferinnen und Helfer stehen im Odenwaldkreis für die Besetzung des Fahrzeugs bereit, das beim Roten Kreuz in Erbach vorgehalten und bei Bedarf von den Nachbarverbänden Darmstadt-Dieburg und Bergstraße angefordert wird.
Kostenfreie Reise
Mit dem neuen Herzenswunsch-Mobil setzen die drei DRK-Kreisverbände Sehnsüchte um und machen Träume wahr. Nochmal den Sandstrand der Nordsee unter den Füßen fühlen oder eine Fahrt im Riesenrad auf dem Wiesenmarkt genießen? All dies ist möglich. Da das Rote Kreuz dem Menschen dient, jedoch keinem System, sind die Reisen mit dem Herzenswunsch-Mobil für den Gast kostenfrei.
Das Einchecken zur Ausfahrt ist denkbar einfach und unkompliziert. Jeder Wünschende wird berücksichtigt, das Rote Kreuz ergreift die Initiative, bedient aber keine fremden Interessen. Der Wohlfahrtsverband kümmert sich um die organisatorischen Dinge und holt seine Gäste ab. Natürlich gibt es Vorgespräche mit dem geschulten Personal, das sich zuvor mit den Buchenden oder ihren Angehörigen bespricht und jeden Gast in dessen individuellen Bedürfnissen unterstützt. Auch ein Gespräch zwischen einem Arzt oder einer Ärztin des DRK und dem Hausarzt der Wünschenden ist vorgesehen, was allen Beteiligten mehr Sicherheit gibt.
Zeichen der Menschlichkeit dank Zuwendungen und Spenden
Wie ist dies machbar? Indem sich das Rote Kreuz an seinen Grundwerten orientiert und jenseits aller monetären Interessen im Zeichen der Menschlichkeit handelt. „Wer angekommen ist, kann leichter gehen!“ Ein Satz, der vielen aus dem Herzen spricht. Die Kosten für die Unterhaltung des Herzenswunsch-Mobils und dessen Einsatz für die Gäste werden durch Spenden und Zuwendungen getragen. Diese kommen dem jeweiligen DRK-Kreisverband zugute.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der Seite unseres Herzenswunsch-Mobils.