Hartnäckig hält sich auch noch heute die Mär, dass die sogenannten Herren der Schöpfung das starke Geschlecht seien. Mit dieser noch nie stimmenden Legende räumt die Selbsthilfe des Roten Kreuzes nun auf und richtet einen Trauerkreis für Männer ein. 

Schließlich benötigen auch diese einen Raum, wo sie ihre Gefühle zeigen und loslassen können. Bis heute werden 80 Prozent aller Hilfestellungen von Frauen in Anspruch genommen und auch von diesen angeboten. So sind in der Trauerbegleitung lediglich zehn Prozent Männer tätig. „Sie fallen quasi durch das Versorgungsnetz“, sagt Dr. Martin Kreuels, der von der DRK-Selbsthilfe für diese Aufgabe gewonnen werden konnte. 

Kreuels arbeitet seit 1999 als freier Biologe und beschäftigt sich seit 2009 mit der Trauer und den Krisen von Männern. „Es geht nämlich darum, beiden Geschlechtern Wissen zu diesen Themen an die Hand zu geben und niemanden außen vor zu lassen“, weiß der Referent, der auch in der Sterbebegleitung tätig ist. 

Sein Angebot findet einmal im Monat im DRK-Selbsthilfezentrum an der Bahnstraße 43 (Eingang Alte Poststraße) in Erbach statt. Dort trifft man sich jeden ersten Donnerstag um 19 Uhr. Die Zusammenkünfte sind keine therapeutischen Sitzungen: „Mein Ziel ist es, Männern einen geschützten Raum zu bieten, um sich frei mit ihresgleichen austauschen zu können. Im Idealfall profitiert man von den Erfahrungen und Erlebnissen der anderen“, informiert der Ausbilder für männliche Trauer- und Sterbebegleiter, der auch als Coach für Männer in Krisensituationen arbeitet und seine Hilfsangebote im ganzen Bundesgebiet zur Verfügung stellt. 

Die Auftaktveranstaltung der neuen Selbsthilfegruppe findet am Donnerstag, den 28. September, um 19 Uhr in der angegebenen Örtlichkeit statt. Eine Anmeldung zum kostenlosen Vortrag ist nicht notwendig. Der Zugang ist barrierefrei. 

Infos gibt es bei Friedel Weyrauch unter Tel. 06062 / 60760 oder der Mobilnummer 0162 / 2578112 sowie online unter selbsthilfe.drk-odenwaldkreis.de oder der E-Mail: selbsthilfe@drk-odenwaldkreis.de