2. Dezember 2022

Viel Arbeit in einer herausfordernden Zeit

Kreisversammlung bestätigt Solidität des Roten Kreuzes im Odenwaldkreis

„Wir befinden uns in einer heraufordernden Zeit, die uns vieles abverlangt“, begrüßte Norbert Södler, Präsident des DRK-Landesverbandes Hessen, Delegierte, Mitglieder und Gäste bei der diesjährigen Kreisversammlung des regionalen Wohlfahrtsverbands am Montagabend, 28.11.2022, in der Werner-Borchers-Halle in Erbach. 

Dabei ging er auf speziell auf die ehrenamtlich Wirkenden ein, die ihre Freizeit für die gute Sache opfern und machte am Beispiel der Pandemie sowie der Flut im Ahrtal die umfänglichen Tätigkeiten des DRK-Kreisverbandes Odenwaldkreis fest. 

Kreisbrandinspektor Horst Friedrich nahm den Faden auf und lobte die gute Zusammenarbeit der Rotkreuzler mit den Feuerwehren im Kreis: „Auch wenn wir vom Land wenig Unterstützung erhielten, waren es die Kolleginnen und Kollegen des DRK, die uns in der Hochphase der Pandemie halfen und zu Testern auf das Corona-Virus ausgebildet haben. Hier sieht man die enge und unkomplizierte Verzahnung unserer Hilfsorganisationen. Gemeinsam sind wir für die Bürgerinnen und Bürger da.“ 

Die Orientierung am Gemeinwohl unterstrich ebenso der lokale DRK-Präsident Georg Kaciala in seinem Bericht über die umfangreichen Tätigkeiten der Hilfsorganisation im Jahr 2021, wobei er exemplarisch die 60.000 Eurospende aus der Bevölkerung für die Bewohner im Ahrtal anführte, die Leistungen der Mitarbeitenden im DRK-Impfzentrum hervorhob, wo man rund 90.000 Einwohner mit den vorbeugenden Injektionen versorgt und somit die Pandemie eingedämmt habe: „Hier gilt meine Hochachtung natürlich auch dem Rettungsdienst, der rund um die Uhr in der Sache unterwegs war und teilweise auch noch ist. Denn Covid-19 ist immer noch mehr als ein einfacher Schnupfen.“

In diesem Zusammenhang verwies Kaciala auf die Gründung einer Long-Covid-Gruppe, die von Friedel Weyrauch, Sprecherin der 16 Selbsthilfe-Gruppen im Kreis, gegründet wurde und sich unter der Moderation des Kreisverbandsarztes Dr. Ulrich Herrmann regelmäßig trifft. „Auch erinnere ich an unser Herzenswunsch-Mobil, das im vergangenen Jahr mehrere mit dem baldigen Tod konfrontierte Schwerkranke zu den Zielen ihrer Wünsche gebracht hat.“ 

DRK- Vorstand Frank Sauer und Kreisbereitschaftsleiter Markus Hofmann betonten in ihren Ausführungen die Einbindung der ehrenamtlichen Kräfte ins Impf- und vor allem ins Testgeschehen, ohne diese jene Mammutaufgabe nicht zu bewältigen gewesen wäre. Künftig wird sich DRK-Mitarbeiter Dennis Emmel dem weiteren Ausbau und der Strukturierung des Ehrenamtes widmen. Dieses musste seine umfangreichen Tätigkeiten, wie Ausbildung und Dienste bei Veranstaltungen, wegen der Pandemie auf ein Mindestmaß reduzieren, nimmt aber nun wieder Fahrt auf. 

Eine gleichbleibende Mitgliederzahl verzeichne das Jugendrotkreuz, wobei die Ausbildung zu Schulsanitätern für die Bildungseinrichtungen im Kreis stagniere. Dies führte JRK-Leiter Daniel Rabes auf organisatorische Gründe zurück. 

In einer Schweigeminute gedachten die Anwesenden der im letzten Jahr verstorbenen Rotkreuzler Andreas Zellmann und Gerhard Grünewald, deren Lebensläufe und Wirken Präsident Georg Kaciala skizzierte. 

Mit 55 Delegierten war das Gremium beschlussfähig. Gudrun Nielsen steht für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung. Ihre Aufgaben übernimmt Diana Zimmermann. Sonst gibt es im Präsidium keine Veränderungen. Zimmermanns ehrenamtliche Sozialarbeit im Verband übernimmt nun Conny Walther. Der Haushalt für das Jahr 2021 wurde nach transparentem Kassenbericht des Schatzmeisters Helmut Nowak einstimmig genehmigt und weist mit durchweg positivem Ergebnis ein Plus des Gesamtverbandes mit allen Ortsvereinen auf. Das Geschäftsjahr 2021 erfuhr somit eine ebenso einstimmige Entlastung durch die Delegierten. Auch erteilte man den Planungen für das Jahr 2023 die Genehmigung.

Für 50 Jahre Mitgliedschaft im Deutschen Roten Kreuz wurde Rolf Maul aus Michelstadt mit der Ehrennadel des DRK-Landesverbandes ausgezeichnet, Ursula Zieg aus Reichelsheim durfte sich für 30 Jahre Tätigkeit im Roten Kreuz über die Ehrenplakette des Kreisverbandes Odenwaldkreis freuen. 

Für herausragende Leistungen in der Hilfsorganisation wurden der lokale DRK-Präsident Georg Kaciala, das Präsidiumsmitglied Gudrun Nielsen, der ehemalige Kreisbereitschaftsarzt Dr. Raimund Keysser und der vormalige Kreisgeschäftsführer Holger Wießmann vom hessischen DRK-Landespräsidenten Norbert Södler mit der Rotkreuz-Verdienstmedaille des Landes Hessen geehrt.