20. Februar 2020

DRK Odenwaldkreis sensibilisiert zum Umgang mit Drogen und Gewalt

Mit rasanten Spielen dem Rausch auf der Spur

Mit der Rauschbrille einen Ball fangen? Ob das klappt? Noah Kastner aus Hassenroth gibt sich sichtlich Mühe, Jonas Trumpfheller aus Würzberg schaut skeptisch zu. © DRK-Odenwaldkreis / Michael Lang

Wo hört Genuss auf, wo fängt Sucht an? Eine Annäherung an diese Frage wagten in realistisch dargestellten Situationen kürzlich zirka 20 junge Frauen und Männer, die beim DRK-Odenwaldkreis zurzeit ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder ihren Bundesfreiwilligendienst (BFD) absolvieren

Das zweite Thema der Seminarwoche beleuchtete die Zivilcourage: Was bedeutet dies in unserer Gesellschaft? Dabei wurde herausgearbeitet, mit welchen Formen von Gewalt man im Alltag konfrontiert werden kann. Hierbei fanden die praktischen Übungen zur Selbstverteidigung großen Anklang bei den Teilnehmenden.

Zum Thema Sucht begrenzten sich die Aufgaben zuerst auf die Herausarbeitung verschiedener Formen von Gefahren und möglicher Abhängigkeiten.

Dann forderte die praktische Umsetzung einiges an Geschick und belohnte die Aspiranten mit einmaligen Erfahrungswerten: Unter der Anleitung von Seminarleiterin Annkatrin Kredel galt es, mit der Rauschbrille Selbsterfahrungen zu sammeln. Münzen mussten richtig abgezählt, eine gerade Linie ohne Wanken begangen oder ein Ball korrekt zugespielt werden. Dies alles unter dem Eindruck des suggerierten Rausches.

Dank jener durch verschiedene Prismen modifizierten Brille, entsteht beim Durchblicken kein klarer Durchblick. Alles wirkt unwirklich und verschwommen. Abstände verändern sich und die Wahrnehmungen kommen jenen eines schweren alkoholischen Rausches nahe.

Ob das trotz Rauschbrille klappt? Noch ist der Ball unterwegs. Noah Kastner (links) aus Hassenroth und Jonas Trumpfheller aus Würzberg harren der Dinge, die da kommen mögen. Foto: DRK-Odenwaldkreis / Michael Lang
Knapp daneben ist auch vorbei: Mit der Rauschbrille gestaltet sich das Fangen von Bällen schwierig. Hier versucht sich Noah Kastner aus Hassenroth an dieser Übung. Foto: DRK-Odenwaldkreis / Michael Lang

Der Zeigefinger der Moral wurde nicht erhoben, ebenso wurden keine Handlungsanweisungen im Umgang mit Rauschmitteln erhoben. Ergebnisoffen und kontrovers hatten die jungen Leute die Legalisierung von Cannabis diskutiert.  „Allein die individuelle Erfahrung bei den Übungen setzte bei manchen Teilnehmenden Gedanken frei, den Gebrauch von legalen und illegalen Drogen zu reflektieren“, sagte Annkatrin Kredel im Nachgang.

Die jungen Erwachsenen finden in Schulen, der Pflege, dem Rettungsdienst oder im Fahrdienst des DRK ihre jeweiligen Einsatzgebiete. Die Seminare sind Teil der pädagogischen Begleitung der Mitarbeitenden des Fachbereichs Freiwilligendienste. „Ziele unserer Seminarwochen sind die Förderung und Unterstützung der jungen Leute im Umgang mit verschiedenen Problemstellungen des Lebens, was häufig mit einer Erstarkung der persönlichen Selbstsicherheit und des eigenen Urteilsvermögens einhergeht“, erläuterte die pädagogische Mitarbeiterin Anne Weiß vom Fachbereich Freiwilligendienste, welche die Seminarwoche konzipiert hatte.

Aktuell beginnen beim Roten Kreuz im Odenwaldkreis die Vermittlungsgespräche für freie FSJ-Stellen für den kommenden Sommer. Bewerbungen können jederzeit eingereicht werden. Ein kurzfristiger Start ist noch in diesem Frühjahr ist möglich.

Kontakt:

DRK-Kreisverband Odenwaldkreis e.V.
Fachbereich Freiwilligendienste.
Werner-von-Siemens-Str. 14
64711 Erbach
Tel. ( 0 60 62) 6 07 96

www.freiwilligendienste.drk-odenwaldkreis.de