25. Februar 2021

Die Impf-Mobile des Roten Kreuzes fahren jetzt auch Einrichtungen der Tagespflege an

Kampf gegen Corona – Chance auf gewohntes Miteinander steigt mit vorbeugender Spritze

Nachdem von den mobilen Impfteams des Roten Kreuzes die meisten Bewohner der Altenheime im Odenwaldkreis versorgt worden sind, geht der Korridor nun weiter auf, da jetzt die teilstationären Einrichtungen der Tagespflege an der Reihe sind.

Darüber freute sich vergangenen Mittwoch Ulrike Wolf, Inhaberin des Pflegeteams Wolf in Michelstadt. „Von unseren Gästen werden heute 30 Personen geimpft. Das ist eine stolze Zahl, zumal dann hoffentlich bald wieder ein ordentliches Miteinander stattfinden kann“, sagte Wolf und merkte an, dass einige ihrer Schützlinge aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus momentan gar nicht erst kämen.

Manchen Todesfall unter jenen dem Team anvertrauten Menschen führt sie vorsichtig auch auf den begleitenden Umstand der Vereinsamung zurück. „Dies ist zwar nicht zu beweisen, aber im Verlauf der Pandemie hat die Isolation in Verbindung mit bestimmten Vorerkrankungen sicher einen negativen Einfluss auf geschwächte Personen“, vermutet die Fachfrau.

Ihre 20 Mitarbeitenden in der Tagespflege sind bereits geimpft und wieder guter Dinge, was gemeinsame Unternehmungen betrifft. Schließlich setzt sich die Tagespflege zum Ziel, Menschen durch fachliche Begleitung zu beschäftigen und mittels Bewegung sowie Motivierungen im eigenständigen Handeln zu stärken. Dies kann eine vollstationäre Aufnahme hinauszögern oder im besten Falle verhindern. So können die Gäste der Tagespflege möglichst lange in ihrem eigenen Umfeld zuhause leben.

Wie Erna und August Garg aus Erbach, die von Mediziner Hubert Schröder mit dem Serum von Biontech/Pfizer ihre erste Impfung erhalten hatten. Unterstützt lebt das Ehepaar in der eigenen Wohnung und hofft, dies durch die vorbeugende Spritze auch noch lange zu können.

Der ehemals in Erbach als Hautarzt tätige Mediziner lobt die Organisation und den Impfstoff: „Wenn dieser mal da ist, wird er immer zügig geimpft. Das geht wunderbar flott. Komplikationen habe ich noch keine erlebt, auch ist die Wirksamkeit gut“, befand der Mediziner und bereitete sich auf die nächste zu setzende Spritze vor. Diese bekam an diesem Tag Anton Boll aus Lützelbach. Der kurze Pik entlockte dem Impfling einen kleinen Laut des milden Schmerzes, dem aber sofort das entwarnende Lächeln folgte.

Geimpft wurden auch die Gäste der Tagespflege der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Bad König, wo der Internist Thomas Eisenhauer die Injektionen verabreichte. „Zehn von unseren 16 Besuchern haben das Serum heute erhalten, manche bleiben aus Angst vor einer Ansteckung daheim“, informierte Pflegedienstleiter Klaus Engemann. Das Pflegepersonal ist auch hier bereits geimpft.