16. Mai 2017

Gründung DRK-Rettungshundestaffel im Odenwaldkreis

Ein tolles Team! © Dominik Gonsior

Insbesondere wenn Personen vermisst werden, sind Rettungshundestaffeln wie jene des Deutschen Roten Kreuzes gefragt. Der Kreisverband Odenwaldkreis kann seit kurzem, sobald die polizeiliche Überprüfung stattgefunden hat, bei seinen Einsätzen in ganz Südhessen bis in den Taunus auf 15 geprüfte Flächenhunde und 5 geprüfte Trümmerhunde zurückgreifen. Die Staffel gehört zu einer der größten Staffeln bundesweit. Weitere 9 Teams befinden sich in Ausbildung darunter 2 Mantrailerteams.

DRK-Kreisvorsitzender Georg Kaciala freut sich über das neue Angebot. „Durch den Einsatz der Rettungshunde werden wir noch umfangreicher und nachhaltiger helfen können“, so der DRK-Chef.

Wie wichtig die ehrenamtliche Arbeit der DRK Rettungshundestaffel ist, wird durch Einsätze immer wieder belegt, so Staffelleiterin Daniela Kerner. Die Rettungshundestaffel besteht aus erfahrenen Teams, die mehrfach in der Flächen- und in der Trümmersuche geprüft wurden. Alle 24 Monate wird jedes Team erneut auf die Einsatzfähigkeit hin überprüft. Die Staffel arbeitet eng mit der Polizei im Odenwaldkreis zusammen und wird im Bedarfsfall kostenfrei von dieser angefordert.

Bei einer Flächensuche sucht das Mensch-Hunde-Team im unwegsamen Gelände oder eine größere Waldflächen nach vermissten Personen ab und leistet Erste Hilfe. Der Hund wird darauf ausgebildet, zusammen mit seinem Hundeführer, ein ihm zugewiesenes Gebiet selbstständig abzusuchen und jede darin befindliche Person, die sich untypisch verhält, anzuzeigen.

Zu den schwierigsten Formen der Rettungshundearbeit zählt die Arbeit als Trümmersuchhund. Der Hund muss die menschliche Witterung aus einer Vielzahl anderer Gerüche herausfiltern und Opfer finden, die unter meterdicken Trümmerschichten begraben sein könnten. Bei der Suche auf den Trümmern muss der Hund selbstständig und systematisch ein Trümmerfeld absuchen. Neben der Suche mit der Nase muss der Hund auf wackeligen, rutschigen Trümmern laufen und darf sich weder von Feuer und Qualm, noch von lauten Geräuschen und Maschinenlärm ablenken lassen.

Anfang Mai stellten sich 5 Teams erfolgreich dieser schwierigen Prüfung und stehen für weitere 24 Monate dem DRK-Kreisverband z.B. bei Gasexplosionen zur Verfügung.

„Der Unterschied zwischen einem Mantrailer und anderen Suchhunden besteht darin, dass der Mantrailer bei der Suche verschiedene menschliche Gerüche voneinander differenzieren kann und sich ausschließlich an den Geruchsmerkmalen der gesuchten Person orientiert“, beschreibt Bernd Quambusch stellv. Staffelleiter diese Sparte.

„Die Ausbildung eines Rettungshundes sollte möglichst ab dem Welpenalter beginne“, so Ausbilderin und Prüferin Judith Grön. Die Dauer der Ausbildung beträgt in der Regel 2-3 Jahre und schließt mit der Prüfung ab. Die gesamte Ausbildung des Hundes beruht auf Motivation und wird nur im Spiel und mit Spaß durchgeführt, da zwischen dem Hund und seinem Führer ein beidseitiges, tiefes Vertrauensverhältnis bestehen muss, das durch Zwang nicht herzustellen ist.

Während der Ausbildung des Hundes absolviert der Hundeführer eine Sanitätsausbildung, eine Ausbildung in Funk und nimmt an Fortbildungen z.B. in Karten- und Kompasskunde und Erste Hilfe am Hund teil.

Für Staffelleiterin Daniela Kerner ist diese Arbeit mehr als ein Hobby, sie bestimmt ihr Leben und Denken. „Es gibt einem so viel, wenn man weiß, dass der Hund die letzte Rettung ist“, sagt sie. Für vermisste Personen sei ein Rettungshundeteam oft die einzige Hoffnung. „Allein dafür lohnt sich die harte und zeitintensive Ausbildung von Mensch und Hund“, sagt Daniela Kerner. Sie habe es deswegen noch keinen Tag bereut, sich für diese ehrenamtliche Tätigkeit entschieden zu haben.

Kontaktdaten:

daniela.kerner@drk-rettungshunde.org
bernd.quambusch@drk-rettungshunde.org